Monday, July 20, 2020

Test smarter Küchenmaschinen: Bosch, Thermomix, Krups & Co. - TechStage

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Krups, Thermomix, Bosch oder doch günstig vom Discounter? Wir haben smarte Küchenmaschinen getestet und verraten, welche sich lohnt.

Wie unser Ratgeber: Kochen via Smartphone zeigt, gibt es aktuell nur wenige vollwertige Küchenmaschinen mit Smartphone-Anbindung am Markt. Thermomix, Krups und Lidl heißen generell die Adressen für smartes Kochen. Bosch ist nun auch in dem Markt eingestiegen und liefert mit dem Cookit seine eigene Antwort. Wir haben uns daher auf diese Modelle konzentriert:

  • Cookit (Bosch)
  • Iprep & Cook (Krups)
  • Thermomix (Vorwerk)
  • Monsieur Cuisine (Lidl)
Iprep & Cook, Monsieur Cusinie und Thermomix im Vergleich
Iprep & Cook Monsieur Cuisine Thermomix Bosch Cookit
Farbe weiß / schwarz / Edelstahl weiß / Edelstahl weiß / Edelstahl weiß/ schwarz / Edelstahl
Material außen Plastik / Metall Plastik / Metall Plastik / Metall Plastik / Glas / Metall
Leistung 1550 Watt 1000 Watt 500 Watt 1750 Watt
Fassungsvermögen 4,5l 4,5l 2,2l 3,0l
Funktionen Automatik-Programme, manuelle Programme Automatik-Programme, manuelle Programme, Timer, Waage Automatik-Programme, manuelle Programme, Waage Automatik-Programme, Sous Vide, manuelle Programme, Timer, Waage
Geschindigkeitsstufen 13 (+ Turbo) 10 (+ Turbo) 10 (+ Turbo) 18
Themperatur 30 - 150 Grad 30 - 130 Grad 30 - 160 Grad 37 - 200 Grad
Kochbuch 300 Rezepte, kostenlos erweiterbar 500 Rezepte, per Update erweiterbar ca. 265 Rezepte, kostenpflichtig erweiterbar ca. 200 Rezepte, kostenlos erweiterbar (noch nicht verfügbar)
Verbindung zu Smartphone Bluetooth WLAN WLAN WLAN
App-Funktionen Kochbuch, Guided Cooking, Einkaufsliste, Rezept-Kreation Kochbuch, Guided Cooking Kochbuch, Guided Cooking, Einkaufsliste, Rezept-Kreation Kochbuch, Guided Cooking
Touch-Display nein ja (7 Zoll) ja (6,8 Zoll) ja (6,0 Zoll)
Zubehör Schlagbesen, Rührhaken, Knethaken, Dampfgareinsatz, Multifunktionsmesser, Spatel, Schnitzelwerk & Aufsatz Schlagbesen, Rührhaken, Knethaken, Dampfgaraufsatz, Dampfgareinsatz, Multifunktionsmesser, Spatel Knet-/Rührhaken, Dampfgaraufsatz, Dampfgareinsatz, Multifunktionsmesser, Spatel Zerkleinerer, Schneidwendescheibe, Raspelwendescheibe, Universalmesser, 3D-Rührer, Doppel-Schlagbesen, Dampfgareinsatz, Dampfgaraufsatz, Spatel

Der Fokus des Praxistests liegt auf smarten Funktionen wie begleitetes Kochen sowie auf Funktionsumfang – beispielsweise Garen, Kneten, Braten sowie Suppen- oder Soßen-Programme. Jeder Testkandidat muss sich dem in Form einer Variation des Klassikers Chili con Carne stellen. Hier kommt ein Großteil der Funktionen zum Einsatz.

Ob vegetarisch oder mit Fleisch – Chili con Carne ist ein Rezept, das jede Küchenmaschine können sollte.

Bei Thermomix, Cookit, Monsieur Cuisine und Iprep & Cook verlangen die Hersteller ein Nutzerkonto für die Bedienung via App. Erst nach der Eingabe kann man alle Funktionen nutzen.

Krups verlangt nur E-Mail-Adresse und Passwort für seine App Prep & Cook, will aber zudem Cookies zur Produktforschung genehmigt bekommen. Dem muss man zwar nicht zustimmen, allerdings bleib dann dauerhaft ein grauer Infobalken in der App sichtbar, bis man doch irgendwann auf "Akzeptieren" drückt. Dafür ist die App komplett kostenfrei und bietet eine breite Auswahl an Rezepten. Dazu gehören Vier Chili-Rezepte mit und ohne Fleisch, sowie Variationen mit Hühnchen, Kartoffeln und mehr. Gerade für so ein einfaches Rezept wie Chili con Carne ist die Rezeptauswahl von Vorteil, schließlich haben erfahrungsgemäß die meisten Haushalte zumindest Bohnen, Mais und Tomatensoße im Vorratsschrank. Und somit gelingt auch ein Budget-Chili ohne größere zusätzliche Einkäufe – vielleicht abgesehen vom Hackfleisch oder Huhn. Wenn dennoch keines der Rezepte gefällt, erstellt man einfach selbst eines, inklusive Instruktionen für die Küchenmaschine – das finden wir super. Eine Einkaufsliste besitzt die App auch, diese dürfen Nutzer bei Bedarf auch mit Freunden und Familie teilen.

Cookit bedient man über die App Bosch Connect, ein Vorteil, den die Wettbewerber nicht haben. Denn in der App sind alle smarten Produkte von Bosch vereint – beispielsweise auch Waschmaschinen. Für die Registrierung verlangt Bosch Vor- und Nachname, Land, E-Mail-Adresse und Passwort; etwas viele Informationen für den Zweck. Die Nutzung der App ist dafür vollständig kostenfrei. Das gilt auch neue Rezepte, die per Update draufgespielt werden. Auf die muss man sich aber noch etwas gedulden. Cookit ist erst seit Juni 2020 auf dem Markt und bietet bisweilen nur 200 Rezepte. Eine Einkaufsliste gibt es nicht, ebenso wie eigens kreierte Rezepte aus der Community. Das soll eventuell aber noch kommen. Dafür hat die Bosch-Küchenmaschine andere Vorteile: Sie hört etwa auf Sprachbefehle via Alexa – "Alexa, schalte Cookit ein" oder "Beende die Zubereitung" gehören zum Portfolio. Zudem sieht der Koch auf seiner Apple Watch oder Fitbit, wie weit Cookit mit einem Rezept vorangeschritten ist. Mehr als eine nette Spielerei ist das aber nicht.

Die Thermomix-App Cookidoo ist für das erste halbe Jahr kostenfrei, danach zahlt man rund 40 Euro im Jahr für den weiteren Zugriff. Ohne dieses Abo funktioniert die App überhaupt nicht, dann ist man auf die installierten Rezepte des Thermomix angewiesen – immerhin sind das rund 265 Stück. Eigene Rezepte kann man nicht erstellen, das ist schade. So gelingt zwar das Kochen, Garen, Zerkleinern oder Mischen im manuellen Modus, eigene Kreationen muss man sich aber auf ein Stück Papier notieren. immerhin: Eine Einkaufsliste ist wie beim Krups-Gerät vorhanden. Die ist sogar übersichtlich nach Kategorie oder Rezept sortiert. Zudem bietet die App einen Wochenplan an. Wer also sein ganzes Leben auf den Thermomix ausrichten will, der plant hier Gerichte Wochen und Monate im Voraus.

Keine Fernsteuerung per App – dafür bietet der Thermomix ein großes Display.

Die Lidl-App Monsieur-Cuisine ist ohne Registrierung nutzbar. Auch hier gibt es vorgefertigte Rezepte, die frei einsehbar sind. Wer hingegen Rezepte abspeichern oder Einkaufslisten erstellen will, der benötigt ein kostenfreies Kundenkonto bestehend aus Nickname, E-Mail-Adresse und Passwort. Smarte Funktionen gibt es leider kaum. Ein Übertragen von Mitglieder-Rezepten von der App auf die Maschine ist nicht möglich, auch Timer-Funktion oder sonstige Steuerungsmöglichkeiten fehlen. Weiterer Kritikpunkt: Die Bedienbarkeit ist weder in der Android-, noch in der iOS-Version gut. Für Apple-Geräte ist sie noch einigermaßen übersichtlich, allerdings verwirren hier doppelte Burger-Menüs und sehr merkwürdige Navigations- und Filtermöglichkeiten bei der Bedienung. Die Android-App ist aus unserer Sicht vollkommen unbrauchbar. Sie ist beim Laden jeder Seite so langsam wie ein Smartphone mit Edge-Empfang vor 10 Jahren und wechselt bei der Rezeptsuche immer wieder ins Hauptmenü statt in die Rezeptübersicht, wenn man zurück klickt.

Fangen wir mit der Krups Iprep & Cook an. Nachdem man über das Suchmenü Chili con Carne gefunden hat, klickt man auf das Rezept und auf einen Play-Button, um das Kochen zu starten. Im Anschluss führt die App Schritt für Schritt durch das Rezept. Hinweise wie "Rühraufsatz einsetzen" oder "Öl und Kreuzkümmel" hinzufügen gehören hier zu den Standards, jeder Schritt ist komplett verständlich nachvollziehbar. Hat man alle gewünschten Punkte des Schritts erfüllt, geht es mit einem Klick auf Fertig weiter. Die Iprep & Cook nimmt dann die notwendigen Einstellungen selbst vor, beispielsweise Garen bei 95 Grad für 35 Minuten. Im Anschluss ist das Essen fertig, der zeitliche Aufwand liegt insgesamt bei gut 60 Minuten inklusive Vorbereitung wie das Zusammensuchen und das Schneiden der Zutaten.

Ein paar Kritikpunkte gibt es aber: Zum einen besitzt die Krups-Maschine keine Waage. Entsprechend muss man etwa 20 Gramm Tomatenmark oder 500 Gramm Hackfleisch in einem zuzsätzlichen Arbeitsschritt selbst abwiegen. Zum anderen schaltet sich die Iprep & Cook rasch ab. Nach gut zwei Minuten ohne Arbeit geht sie komplett in den Ruhemodus. Das nervt, wenn man beispielsweise das erste Mal ein Rezept kocht und Zutaten erst zurechtschneiden oder die Anleitung lesen muss. Zudem verzichtet die Maschine auf Angaben zum Würzen. Zwar liest man Angaben wie "Salz hinzugeben", aber nicht wie viel. Bei einem kompletten Guided Cooking wäre eine Mengenangabe schön. Und Achtung: Die Krups-Maschine kann zwar zerkleinern, aber sie benötigt Hilfe – trotz 1500-Watt-Motor. Für unser Test-Chili haben wir etwa ein kompletten Packungsinhalt Hack zugegeben. Dieser wurde zwar sehr fein verrührt, allerdings nur zur Hälfte. Die andere Hälfte blieb ein Klumpen, den wir mit einer Kelle eigenhändig einrühren mussten.

Die Cookit hat ein bis dato noch sehr unausgereiftes Menü. Nur über Filterfunktionen oder gefühlt endloses durchwischen am integrierten Touchscreen stößt man irgendwann auf das Chili-Rezept. Zur Auswahl stehen zwei, vier oder sechs Portionen. Eine vegetarische Variation gibt es nicht. Der Kochvorgang unterteilt sich in insgesamt 26 Schritte. Die Zutatenliste kann man zu Beginn einsehen, dann geht es Schritt für Schritt los. Größter Unterschied zu den anderen Küchenmaschinen: Bei Cookit kommen nicht alle Zutaten nacheinander rein. Stattdessen müssen einzelen Zutaten – etwa Zwiebeln nach dem Anschwitzen – wieder aus dem Topf gekratzt werden. Das ist generell ok, allerdings wiegt der Topf knapp 3 Kilo. Selbst ein muskulöser Hobbykoch hat da schon einmal zu kämpfen, wenn er den Topf mit einer Hand halten und mit der anderen Auskratzen muss. Beim Anbraten des Fleisches kommt gleich die nächste Überraschung. Das Fleisch blubbert bei 200 Grad Celsius für fünf Minuten im Fett. Wer da nicht regelmäßig umrührt, hat am Schluss verkohlte Fleisch-Chips. Und dieses Umrühren ist eine Herausforderung. Durch die hohe Temperatur verbrennt man sich tatsächlich die Finger im aufsteigenden Dampf – das klingt nicht wirklich durchdacht. Hier hätten wir uns ehrlich gesagt gewünscht, dass Cookit das Fleisch selbstständig umrührt; das klappt bei allen anderen getesteten Küchenmaschinen auch. So wundert uns auch, dass die Maschine am Anfang zwar Zwiebeln hechselt, wir die Paprika in der Mitte des Rezeptes aber per Hand schneiden müssen. Unter Zuhilfenahme der integrierten Waage funktioniert das zwar alles sehr gut, ist aber zeitintensiv.

Die Bosch Cookit ist hervorragend verarbeitet.

Bei Thermomix muss man vor der Variationsvielfalt den Hut ziehen. Insgesamt acht verschiedene Chili-Rezepte und weitere vier Varianten mit Kürbis, Feta & Co. stehen zur Auswahl. Allerdings ist keines der Rezepte so einfach wie beim Krups Iprep & Cook. Das fängt bei der Zutatenliste an, das einfachste Rezept umfasst 18 Zutaten. Vorwerk hat sich bei der Zusammenstellung und Geschmacksvariation augenscheinlich viel Mühe gegeben – allerdings muss man die ganzen Zutaten auch erstmal zu Hause haben oder einkaufen. Einmal für ein Rezept entschieden geht es per App oder wahlweise direkt auf dem Display des Thermomix mit dem Button "Heute Kochen" los. Das Smartphone wird danach nicht mehr benötigt, stattdessen geht es ausschließlich mit dem Thermomix-Display weiter.

Im Vergleich zum Iprep & Cook ist die Rezeptführung nochmal deutlich einfacher, denn teilweise führt der Thermomix auch durch Einzelschritte – etwa "füge eine geviertelte Paprika hinzu". Das ist für absolute Kochanfängersicher nicht verkehrt, für den einigermaßen geübten Hobby-Koch bedeutet das aber häufiges Weiterdrücken, um zum nächsten relevanten Arbeitsschritt zu gelangen. Dafür kümmert sich der Thermomix wie die Krups-Maschine fast um alles selbst. Die integrierte Waage macht das Kochen zudem noch einmal einfacher; 100 Milliliter Wein, 20 Gramm Tomatenmark – all das misst der Thermomix direkt ab. Das erspart einen separaten Messbecher. Dafür fordert die Maschine oft auf, mit dem Spatel alles nach unten zu streichen. Das entfällt bei Krups. Zudem informiert Thermomix leider nicht via Smartphone, wenn ein Schritt abgeschlossen ist. Stattdessen hat er einen mehr oder minder nervigen Alarmton, sobald ein Arbeitsschritt fertig ist. Der geht erst aus, wenn man am Thermomix einen Knopf drückt.

Beim Thermomix wird der Deckel automatisch verschlossen. Krups und Monsieur Cuisine setzen auf mechansche Einrastung.

Die günstige Monsieur Cuisine hat zwei offizielle Chili-Rezepte im Angebot – mit und ohne Fleisch. Mitglieder-Rezepte gibt es deutlich mehr, allerdings sind diese nicht auf die Maschine übertragbar. Nach dem Start unseres Test-Rezeptes führt die Maschine in ähnlich kleinen Schritten durch den Kochvorgang wie der Thermomix. Die Zutatenzusammenstellung wirkt rund, allerdings wurden die Gerichte des Monsieur übervorsichtig konzipiert – es fehlt an Geschmack, nicht nur beim Chili. Entsprechend sollte man je nach individuellem Würz-Level die Angaben großzügig überschreiten. Zwar besitzt die Lidl-Küchenmaschine eine Waage wie der Thermomix, bei der Nutzung muss man aber vorsichtig sein. Die Waage zeigt Angaben zur Füllmenge mit gut ein bis zwei Sekunden Latenz an. Schüttet man beispielsweise unbeirrt Brühe in den Topf, bis 400 Milliliter laut Anzeige erreicht sind, justiert die Waage häufig noch nach und kommt plötzlich auf 450 Milliliter. Zudem sind die Grammangaben sehr ungenau, da die Küchenmaschine nur in 5-Gramm-Schritten misst. Ob man also nun 5, 6 oder gar 9 Gramm Chilischoten im Topf hat, bleibt verborgen. Dann wäre da noch der Mangel an exakten Angaben. Beispiel: Für unser Test-Chili sollen wir eine ganze Paprika in den Topf zum Wiegen legen. Das Gewicht stimmt, einen Schritt weiter verlangt das Rezept aber, dass wir die Paprika entkernen – das ergibt natürlich Sinn, nur fehlen nach dem Entfernen rund 50 Gramm zum gewünschten Optimalgewicht, die Reihenfolge der Arbeitsschritte ist schlichtweg falsch.

Insgesamt kommt man trotz allem mit der Monsieur Cuisine gut klar. Ja, die Maschine hat ein paar Eigenarten und Denkfehler bei der Programmierung, dennoch ist das Guided Cooking funktional und größtenteils verständlich. Für eine 350-Euro-Maschine ein guter Kompromiss.

Mit der Iprep & Cook kann jeder Kochen, der ein paar Zeilen Text lesen kann. Die Schritte sind sehr einfach zusammengefasst und das begleitete Kochen erfüllt vollkommen seinen Zweck. Lediglich das automatische Abschalten nach zwei Minuten kann nerven, gerade, wenn man das erste Mal ein neues Rezept kocht. Alles in allem ist der Durchlauf eines Kochvorgangs aber gelungen. In rund 15 Minuten ist man mit Vorbereiten und Hinzufügen von Zutaten fertig, danach wartet man nur noch die Kochzeit ab, bis das Essen fertig ist.

Die Reinigung der Maschine gestaltet sich einfach – zumindest mit der Spülmaschine. Wer hingegen mit der Hand wäscht, wird beim Deckel das Fluchen bekommen. Glas, weißes Plastik und zweierlei Dichtungsringe sorgen für eine Herausforderung, die bei der Reinigung mit Bürste und Schwamm gut 5 Minuten kostet. Die weiteren Komponenten sind einfach gereinigt, das Messer im Topf ist etwa nur gesteckt und lässt sich dementsprechend einfach entfernen.

Der Deckel der Iprep & Cook ist nur mühsam mit der Hand zu reinigen.

Der reale Kochaufwand fällt bei Thermomix etwa gleich hoch aus. Faktisch steht man rund 15 Minuten in der Küche, um Zutaten zuzugeben, auf weiter zu drücken oder etwas umzurühren. Den restlichen Arbeitsaufwand von rund 25 Minuten übernimmt das Vorwerk-Gerät selbst. Rundum ein flottes Ergebnis, allerdings ist das Guided Cooking für unseren Geschmack etwas zu wortwörtlich genommen – zwei bis drei Schritte auf einmal hätten es auch getan und ein paar Minuten vor der Maschine erspart.

Auch die Komponenten des Thermomix sind spülmaschinengeeignet. In Hinblick auf die Reinigung per Hand löst man beim Topf das Messer, indem man auf der Unterseite ein Klick-Gewinde gegen den Uhrzeigersinn dreht. Die weiteren Komponenten sind einfach zu säubern.

Die Messer des Thermomix löst man auf der Unterseite.

Rund 50 Minuten braucht unser Test-Chili im Monsieur Cuisine. Die reinen Arbeitsschritte belaufen sich hier auf gut 20 Minuten. Die restlichen 30 Minuten macht die Küchenmaschine die Arbeit alleine. Dennoch braucht die Maschine immer wieder Aufmerksamkeit. Mal darf man acht Minuten weg, um dann was umzurühren, mal hat man 20 Minuten „Freizeit“, bis wieder eine Zutat reinkommt. Hier hätte man das Rezept aus unserer Sicht etwas straffen können und die aktiven Zeiten komprimieren können.

Die Reinigung beim Monsieur Cuisine erfolgt wie beim Thermomix, auch hier sind Topf, Deckel & Co. spülmaschinengeeignet. Nur der Deckel macht ähnliche Schwierigkeiten wie bei der Krups-Maschine. Hier nerven doppelte Dichtungsringe und schwer erreichbare Stellen auf der Deckelinnenseite bei der Handwäsche.

Bei Cookit von Bosch steht man rund 50 Minuten in der Küche, um das Chili vorzubereiten. Im Anschluss köchelt es für gut 2 Stunden vor sich hin. Das ist deutlich durchdachter, als beim Monsieur Cuisine, schließlich hat man für eine längere Zeit am Stück seine Ruhe. Die Gesamtzeit ist beim Cookit dennoch am längsten.

Die Reinigung gestaltet sich als Frustakt. Zwar können Spatel, Topf und Einsätze in die Spülmaschine, jedoch darf man nach einer Runde Chili die ganze Maschine säubern. Schuld sind Fettspritzer durch das heiße Anbraten, die sich auf Display und allen weiteren Komponenten rundherum verteilen.

Das Chili der Iprep & Cook ist fein sämig, in der angegebenen Kochzeit komplett durchgezogen und optimal zubereitet. Einzelne Gewürze und der Fleischgeschmack kommen gut hervor. Wir fanden das Ergebnis geschmacklich aber etwas zu „tomatig“. Hier muss man wahrscheinlich etwas mit den Zutaten experimentieren oder auf ein anderes der insgesamt vier Chili-Rezepte zurückgreifen oder selbst eine Variation erstellen.

Bei Thermomix überzeugt das Chili rein optisch etwas weniger. Für unseren Geschmack ist zu viel Flüssigkeit enthalten, alles wirkt etwas wässrig. Auch das Hackfleisch ist so stark zerkleinert, dass es kaum mehr Konsistenz hat. Geschmacklich hebt das Gericht aber alle Kritikpunkte auf. Das Chili ist perfekt durchgezogen und hat eine gute feurig-fruchtige Würze. Das liegt freilich auch an den zusätzlichen Zutaten wie Lorbeerblatt, Rotwein und Cayenne-Pfeffer, die beispielsweise beim Standard-Rezept von Krups nicht vorkommen.

Alle Zutaten reinschmeißen und 30 Minuten warten – Küchenmaschinen sind ideal, wenn es schnell gehen soll.

Optisch ist das Chili des Monsieur Cuisine wunderbar gelungen. Die Konsistenz ist schön cremig, aber nicht zu dick oder zähflüssig. Geschmacklich schneidet das Rezept aber am schlechtesten ab. Es fehlt uns an Schärfe und Würze – kein Wunder, statt Chilischoten empfiehlt das Rezept Tabasco. Fans von würzig-scharfem Chili sollten hier noch selbstständig nachwürzen.

Das Chili von Cookit überzeugt geschmacklich auf ganzer Linie. Es ist optimal durchgezogen, keine einzelne Zutat sticht zu stark hervor. Leichte Schärfe durch die Chilischoten, würziger Fleischgeschmack und eine leichte Süße durch Tomaten und Paprika sind das Ergebnis. Nachwürzen ist nicht nötig. Rundum ist damit das Chili der Bosch-Küchenmaschine unser Geschmackssieger. Etwas zynisch sei angemerkt: Bei rund 3 Stunden Aufwand erwartet man das auch!

Die Monsieur Cuisine von Lidl liegt aktuell bei 350 Euro, das ist der günstigste Einstieg bei den smarten Küchenmaschinen. Regulär kostet sie rund 400 Euro. Krups will stolze 900 Euro für sein smartes Modell. Die „dumme“ Variante mit App, dafür aber ohne Fernbedienung, liegt bei rund 700 Euro und reicht aus unserer Sicht aus. Cookit reiht sich mit 1300 Euro ein und bietet eine ordentliche Auswahl an Zubehör. Thermomix ist mit 1400 Euro die teuerste Küchenmaschine und ausschließlich über Vorwerk-Vertreter erhältlich. Für alle Küchenmaschinen gibt es zudem reichlich Zubehör.

Smarte Multikocher ohne Einsätze sind hingegen deutlich günstiger. Hier geht es bei knapp 100 Euro los.

Bei den smarten Features führt die Krups. Größter Pluspunkt beim Thermomix ist eindeutig die integrierte Waage und das minuziös genaue Guided Cooking von Vorteil – hier kann wirklich nichts schief gehen. Cookit punktet beim Geschmack auf ganzer Linie, der Aufwand beim Zubereiten und Reinigen ist aber zeitintensiv. Die Navigation am Display der Bosch-Küchenmaschine ist nicht gelungen. Die Lidl-Maschine macht vieles richtig und ist für den Alltag ein guter Begleiter. Sie kann quasi alles, was die Maschinen von Krups, Bosch und Vorwerk auch bieten, schneidet in allen Einzelbereichen aber immer etwas schlechter ab. Dafür kostet die Monsieur Cuisine mit 350 Euro auch nur ein Bruchteil der anderen Maschinen im Vergleich.

Zusammenfassend kann man sagen: Wer einen teil-automatisierten Küchenhelfer für alltägliche Sachen wie Soßen-, Reis- oder Kartoffelkochen sucht, ist mit dem Monsieur Cuisine bestens aufgehoben. Wer viel experimentieren, schneiden, Kneten und braten will, sollte zum Iprep & Cook greifen. Wer eine sehr breite Palette an kreativen (und kostenpfilichtigen) Rezepten sucht, der muss zum Thermomix greifen. Und wer Fleisch richtig scharf anbraten will und gerne genauso viel Zubehör wie beim Iprep & Cook hätte, muss zur Bosch-Maschine greifen. Die bedient sich in vielerlei Hinsicht an den Vorbildern von Krups und Vorwerk.

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July 20, 2020 at 03:30PM
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